BFH, Urteil I R 27/20 vom 22.02.2023
Leitsatz
- Der Verzicht auf eine angemessene Verzinsung einer auf einem Gesellschafterverrechnungskonto verbuchten Darlehensforderung einer GmbH kann zu einer vGA führen.
- Sind keine anderen Anhaltspunkte für die regelmäßig gebotene Schätzung der fremdüblichen Zinsen erkennbar, ist es nicht zu beanstanden, wenn von dem Erfahrungssatz ausgegangen wird, dass sich private Darlehensgeber und -nehmer die bankübliche Marge zwischen Soll- und Habenzinsen teilen (sog. Margenteilung; Festhaltung an den Senatsurteilen vom 28.02.1990 – I R 83/87, BFHE 160, 192, BStBl II 1990 S. 649; vom 19.01.1994 – I R 93/93, BFHE 174, 61, BStBl II 1994 S. 725; vom 22.10.2003 – I R 36/03, BFHE 204, 106, BStBl II 2004 S. 307).
Quelle: Bundesfinanzhof
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