ifo Institut, Pressemitteilung vom 22.01.2013
Den weltweit höchsten Leistungsbilanzüberschuss im Jahr 2012 erzielte nach Berechnungen des ifo Instituts China mit einem Wert von 234 Milliarden US-Dollar.
An zweiter und dritter Stelle folgen Deutschland und Saudi-Arabien mit 218 Milliarden US-Dollar und 155 Milliarden US-Dollar. Für den deutschen Leistungsbilanzüberschuss wurden statt privater, marktfähiger Vermögenstitel nur noch Forderungen der öffentlichen Hand sowie vor allem Target-Kreditforderungen der Bundesbank erworben.
Im Vorjahr lag Deutschland beim Leistungsbilanzüberschuss mit 204 Milliarden US-Dollar noch knapp vor China mit 202 Milliarden US-Dollar. Somit haben beide Länder ihre Überschüsse kräftig ausgeweitet. Insbesondere China hat seinen Überschuss in den Warenbilanz nach offiziellen Zahlen von 155 Milliarden US-Dollar in 2011 auf 231 Milliarden US-Dollar in 2012 kräftig erhöht.
In Euro umgerechnet, beträgt der deutsche Leistungsbilanzüberschuss 169 Milliarden. Bezogen auf das nominale Bruttoinlandsprodukt ergibt sich ein Wert von 6,4 %. Nach Regionen betrachtet, hat sich der Leistungsbilanzüberschuss gegenüber dem Nicht-Euroraum enorm erhöht. Demgegenüber hat sich der Überschuss gegenüber der Eurozone verringert. Dem deutschen Leistungsbilanzüberschuss mit dem Ausland standen im Jahr 2012 netto keine privaten Kapitalexporte mehr gegenüber. Vielmehr wurde der Überschuss vollständig für Target-Kredite der deutschen Bundesbank und andere öffentliche Hilfskredite eingesetzt.
Quelle: ifo Institut