ZEW, Pressemitteilung vom 05.02.2013
Großkunden wie Industrieunternehmen, große Gewerbebetriebe, Kommunen oder andere Endverbraucher, die Energie in großem Umfang beziehen, können im kommenden halben Jahr mit stabilen Preisen für Strom, Erdöl, Erdgas und Kohle rechnen. In den kommenden fünf Jahren allerdings kommen auf die Großabnehmer steigende Energiepreise auf breiter Front zu. Dies ist das Ergebnis des ZEW Energiemarktbarometers, einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Rund 200 Fachleute aus der Energiewirtschaft werden halbjährlich zu den kurz- und mittelfristigen Trends bei den Energiepreisen für Großkunden befragt. Die aktuelle Erhebung wurde Ende 2012 durchgeführt.
Mit Blick auf die Energieträger Erdgas und Kohle ist eine klare Mehrheit der Experten sicher, dass die Preise bis zur Jahresmitte 2013 stagnieren werden. So erwarten 65 Prozent der Befragten beim Erdgas und 71 Prozent bei der Kohle ein unverändertes Preisniveau.
Bei den Großhandelspreisen für Strom und Erdöl sind die Mehrheitsverhältnisse nicht ganz so klar. Zwar erwartet auch hier gut die Hälfte der Befragten eine Seitwärtsbewegung der Preise für Strom und Erdöl auf Sicht eines halben Jahres. Allerdings prognostizieren gleichzeitig fast 40 Prozent der Experten beim Strom und 34 Prozent beim Erdöl einen Preisanstieg in diesem Zeitraum.
Weitgehend einig sind sich die Energiemarktexperten, dass die Energiepreise in den kommenden fünf Jahren auf breiter Front steigen werden. Beim Strom prognostizieren 81 Prozent, dass Großkunden künftig tiefer in die Tasche greifen müssen. Fast drei Viertel der Befragten rechnen mit anziehenden Preisen beim Rohöl und 66 Prozent gehen beim Erdgas von Preissteigerungen aus. Allein für die Kohlepreise sind die Mehrheitsverhältnisse nicht ganz so eindeutig. Hier erwarten zwar 55 Prozent der Experten anziehende Großhandelspreise, allerdings sind 40 Prozent der Ansicht, dass die Kohlepreise auf Sicht von fünf Jahren eher stagnieren werden.
Den ZEW Energiemarktbarometer Jan./Feb. 2013 finden Sie auf der Homepage des ZEW.
Quelle: ZEW