BMWK, Pressemitteilung vom 05.12.2023
Am 05.12.2023 hat die Europäische Kommission das IPCEI Next Generation Cloud Infrastructure and Services (Kurz: IPCEI Cloud) beihilferechtlich genehmigt. Das IPCEI Cloud ist ein zentrales industrie- und digitalpolitisches Projekt für Europa. Es wird von Deutschland und Frankreich koordiniert. Das Projekt wird die nächste Generation einer souveränen Cloud-Edge-Infrastruktur nach europäischen Werten aufbauen. Mit dieser hochleistungs- und echtzeitfähigen digitalen Infrastruktur sollen energiesparende, hocheffiziente, automatisierte und kombinierbare Dienste entstehen, die heute noch nicht möglich sind. Dies wird dadurch möglich, dass in Zukunft Anbieter, aber auch Nutzer, ihre Rechenkapazitäten und Lösungen standardisiert verbinden und gemeinsam nutzen können.
Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck: „Mit der Genehmigung durch die Europäische Kommission kann das nächste europäische Großprojekt für die digitale Transformation unserer Industrie jetzt durchstarten. Das IPCEI Cloud ist ein Schlüsselprojekt und wird entscheidend dazu beitragen, die digitale und technologische Souveränität Europas zu sichern. und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu stärken, zum Beispiel bei der Anwendung von Industrie 4.0-und dem autonomen Fahren“
Stellvertretender Minister für den digitalen Wandel und Telekommunikation Jean-Noël Barrot: „Dieses Projekt ist von entscheidender Bedeutung, da es den Weg für eine europäische Führungsrolle bei der digitalen Infrastruktur ebnet. Unsere Unternehmen, Hochschulen und Labore werden bei der Entwicklung neuer Technologien zusammenarbeiten, die den Interessen des gesamten europäischen Digitalsektors und, im weiteren Sinne, aller Wirtschaftszweige dienen. Durch dieses Projekt werden wir die Entstehung technologischer Marktführer im Cloud-Sektor unterstützen und so einen Mehrwert für die gesamte EU schaffen.“
Für die nachhaltige Transformation der europäischen Industrie sind neue, hochkomplexe datenbasierte Geschäftsmodelle und Prozesse dringend erforderlich. Diese werden durch das IPCEI Cloud möglich. Es basiert auf Offenheit, Interoperabilität, Transparenz und Vertrauen und fördert CO2-reduzierende Technologien und nachhaltige Anwendungen im Bereich Cloud.
Das Projekt wurde von zwölf EU-Mitgliedstaaten gemeinsam vorbereitet. Die Mitgliedstaaten Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Kroatien, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Polen, Slowenien, Spanien und Ungarn sind Teil dieses Projektes und haben mehr als 100 Unternehmen, darunter viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU), und Forschungsinstitutionen zusammengebracht. Einige Projekte sind mit Europäischen Mitteln aus NextGenerationEU kofinanziert.
Über das IPCEI Cloud:
Das IPCEI Cloud ist die zentrale digitale Initiative für Europa, die von mehr als 100 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus 12 EU-Mitgliedstaaten vorangetrieben wird, um das weltweit erste „Multi-Provider Cloud-Edge Continuum“ aufzubauen. Das Hauptziel ist es, eine völlig neue dezentrale Software-Infrastruktur für die fortschrittliche Nutzung von Datenverarbeitungsressourcen von der Cloud bis zur Edge zu schaffen. Dieses neuartige offene Ökosystem, das von mehreren Anbietern betrieben wird, wird sowohl technologische Abhängigkeiten als auch Lock-in-Effekte reduzieren. Darüber hinaus wird es neuartige und innovative datengetriebene Geschäftsmodelle ermöglichen, z. B. im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz und IIoT (Industrial-Internet-of-Things), für ein breites Einsatzspektrum in Branchen wie Fertigung, Mobilität, Energie und Tourismus. Durch das IPCEI Cloud werden Projekte mit einem Volumen von mehreren Milliarden Euro umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.ipcei-cis.eu.
Quelle: BMWK
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