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KfW-ifo-Kredithürde: Kreditzugang für Mittelstand etwas verbessert

KfW/KfW Research, Pressemitteilung vom 14.05.2024

  • Seitwärtsbewegung bei Großunternehmen
  • Mehr als der Durchschnitt beider Größenklassen bewertet Bankenverhalten nach wie vor restriktiv
  • Anteil der Unternehmen in Kreditverhandlungen steigt in beiden Größenklassen

Mehr als der Durchschnitt sowohl der kleinen und mittleren als auch der großen Unternehmen empfindet das Verhalten der Banken in Kreditverhandlungen weiterhin als restriktiv. Mittelständler kamen dabei jedoch zuletzt etwas leichter an Bankenfinanzierungen als zuvor. Das zeigt die aktuelle KfW-ifo-Kredithürde für das erste Quartal 2024. Der Anteil an kleinen und mittleren Unternehmen, die von schwierigen Kreditverhandlungen berichten, sank um 2,5 Prozentpunkte auf 26,3 %. Bei den Großunternehmen zeigt sich eine Seitwärtsbewegung: 20,7 % von ihnen bewerten den Kreditzugang im Auftaktquartal als restriktiv und damit ähnlich viele wie im Vorquartal (+ 0,3 Prozentpunkte).

Über die Wirtschaftsbereiche hinweg fällt die Bewertung der Kredithürde heterogen aus. Die Mittelständler im Verarbeitenden Gewerbe (20,3 % / – 6,0 Prozentpunkte) und dem Großhandel (28,9 % / – 4,9 Prozentpunkte) meldeten eine deutliche Lockerung der Kredithindernisse gegenüber dem Vorquartal, was sich mit dem zwar noch immer schwachen, aber verbesserten Geschäftsklima in den beiden Bereichen deckt. Die Unternehmen im Einzelhandel registrierten hingegen einen Anstieg der Kredithürde auf 34,1 % (+ 6,1 Prozentpunkte). Der Einzelhandel leidet besonders unter der Konsumzurückhaltung der Haushalte. Banken dürften daher bei der Kreditvergabe vorsichtiger agiert haben.

Zu Jahresbeginn fragten die Unternehmen beider Größenklassen wieder mehr Kredite nach. Bei den Großunternehmen stieg der Anteil Kreditinteressierter um 2,1 Prozentpunkte auf 32,5 % und lag damit nach drei Jahren mit unterdurchschnittlichem Interesse wieder im Bereich des Durchschnitts seit dem Jahr 2017. Bei den kleinen und mittleren Unternehmen fiel der Nachfragezuwachs mit 1,5 Prozentpunkten auf 20,5 % etwas schwächer aus.

„Für Unternehmen gestalten sich Kreditverhandlungen noch immer schwierig, aber wir sehen Anzeichen für eine Entspannung. Die Kreditzugangsbedingungen für den Mittelstand haben sich etwas verbessert und der steile Anstieg der Kreditzinsen für Unternehmen hat ein Ende gefunden“, sagte Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. Seit Herbst 2023 gibt es erste leichte Zinssenkungen.

„Zusammen mit der Aufhellung der konjunkturellen Lage dürfte dies das Kreditinteresse der Unternehmen im weiteren Jahresverlauf stärken. Vor allem mittelständischen Unternehmen halten sich bisher bei der Aufnahme von Bankdarlehen zurück – nur jedes fünfte Unternehmen hat im ersten Quartal Kreditverhandlungen geführt.“

Quelle: KfW

Dieser Artikel erschien auf https://www.datev-magazin.de/?p=124664

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