Konsumklima legt leicht zu

Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Deutschland für Oktober 2012

GfK, Pressemitteilung vom 26.10.2012

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im Oktober etwas verbessert. Die Einkommenserwartung legt spürbar zu, Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung verzeichnen leichte Zuwächse. Der Gesamtindikator prognostiziert für November 6,3 nach revidiert 6,1 Zählern im Oktober.

Die Rezessionsängste der Bundesbürger haben im Herbst dieses Jahres nicht weiter zugenommen. Zum zweiten Mal in Folge legt der Konjunkturindikator leicht zu und stabilisiert sich auf niedrigem Niveau. Nach drei Monaten mit Verlusten steigen die Einkommensaussichten im Oktober deutlich. In deren Sog setzt sich die stabile Entwicklung der Anschaffungsneigung auch in diesem Monat fort. Die Konsumneigung gewinnt geringfügig hinzu. Als Folge klettert das Konsumklima leicht nach oben, wobei der rückläufige Trend der Sparneigung diese Entwicklung stützt.

Konjunkturerwartung: niedrig aber stabil
Bereits zum zweiten Mal in Folge verbessern sich moderat die Konjunkturaussichten der Verbraucher. Der Indikator gewinnt im Oktober 1,4 Punkte hinzu und weist nun -15,8 Zähler auf. Damit stabilisiert sich die Konjunkturstimmung auf einem niedrigen Niveau. Die Rezessionsängste, die im Sommer noch überaus stark erkennbar waren, sind leicht rückläufig

Ob sich mit dieser Entwicklung bereits ein Wendepunkt der Konjunkturaussichten andeutet, bleibt abzuwarten. Die Signale aus der Wirtschaft sind im Moment nicht sehr ermutigend. Dies gilt in erster Linie für die Exporte in den Euro-Raum. Aufgrund ausgeprägter rezessiver Tendenzen in weiten Teilen Europas haben sich die Ausfuhren in diese Länder deutlich abgeschwächt. Diese Exporteinbußen können derzeit nur zu einem gewissen Teil durch Zuwächse in Asien oder den USA kompensiert werden. Hinzu kommt, dass der Aufschwung am Arbeitsmarkt im Herbst zum Stillstand gekommen ist.

Die konjunkturelle Eintrübung dürfte auch ein wesentlicher Grund dafür sein, dass sowohl die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten wie auch die Bundesregierung in ihrer aktuellen Prognose die Wachstumsaussichten für 2013 deutlich nach unten revidieren. Sie gehen für 2013 nur noch von einem Wirtschaftswachstum von etwa einem Prozent aus. Und auch die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen verschlechtert sich immer weiter: Der ifo-Geschäftsklimaindex fällt im Oktober bereits zum sechsten Mal in Folge.

Einkommenserwartung: positive Kehrtwende
Nach drei Monaten in Folge mit Verlusten legt die Einkommenserwartung im Oktober merklich zu. Mit einem Plus von 6 Punkten wird der Rückgang des Vormonats zu einem wesentlichen Teil kompensiert. Aktuell weist der Indikator 29,9 Punkte auf. Zwar ergibt sich im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres ein Minus von 6,6 Punkten, dennoch kann das Niveau der Einkommensstimmung immer noch als ausgesprochen gut bezeichnet werden.

Neben den weniger pessimistischen Konjunkturaussichten der Verbraucher profitiert der Einkommensindikator nach wie vor vom stabilen Arbeitsmarkt. Wenn auch der Abbau der Arbeitslosigkeit zuletzt zum Stillstand gekommen ist, gehen die Experten im kommenden Jahr trotz Konjunktureintrübung von einer stabilen Beschäftigung aus. Zusammen mit einer positiven Entwicklung der Löhne, die auch real ein Plus verzeichnen, ist der Arbeitsmarkt gegenwärtig die entscheidende Stütze der Einkommenserwartung. Zudem ist die Inflationsrate im September geringfügig gefallen und setzt so ein positives Signal im Hinblick auf die Entwicklung der Kaufkraft der Haushaltsbudgets.

Anschaffungsneigung: weiterhin hohes Niveau
Die Anschaffungsneigung der Verbraucher zeigt nach wie vor wenig Bewegung. Nachdem im Vormonat überhaupt keine Veränderung zu erkennen war, steigt der Indikator im Oktober geringfügig um 0,8 Punkte an. Aktuell verzeichnet er einen Wert von 33,9 Zählern. Die überaus große Stabilität der Konsumneigung zeigt sich auch daran, dass sich der Indikator nun seit zwei Jahren in einem Bereich zwischen 30 und 40 Punkten bewegt.

Die Gründe für diese äußerst stabile Entwicklung behalten nach wie vor ihre Gültigkeit: Stabile Arbeitsmarktzahlen, eine insgesamt positive Lohn- und Gehaltsentwicklung sowie eine moderate Inflation stützen den Indikator maßgeblich. Zudem erhält die Konsumneigung Rückenwind durch die Entwicklung der Sparneigung, die im Oktober ebenfalls Einbußen verzeichnet. Anhaltende Verunsicherung im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Bankenlandschaft in Verbindung mit einem historisch niedrigen Zinsniveau ist keine gute Voraussetzung, Spareinlagen zu bilden. Stattdessen tendieren die Verbraucher dazu, ihre finanziellen Mittel eher in werthaltige Anschaffungen zu investieren als bei der Bank anzulegen.

Konsumklima: legt wieder zu
Der Gesamtindikator prognostiziert für November einen Wert von 6,3 Punkten nach revidiert 6,1 Zählern im Oktober. Das Konsumklima legt somit wieder leicht zu. Der Konsum spielt für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland eine zunehmend wichtigere Rolle. Da aufgrund der weltweiten Konjunkturabschwächung die deutschen Ausfuhren einen Dämpfer erhalten werden, ist eine rege Konsumkonjunktur eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Deutschland nicht in eine Rezession rutscht.

Die GfK bestätigt ihre Anfang des Jahres herausgegebene Prognose, wonach die realen privaten Konsumausgaben in diesem Jahr um ein Prozent steigen werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der GfK.

Quelle: GfK