Diagnose Mittelstand 2013
DSGV, Pressemitteilung vom 06.02.2013
Mit einer deutlichen Belebung des Wachstums in Deutschland rechnet Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), in diesem Jahr. "Der Mittelstand verhält sich zurzeit eher abwartend. Wenn der Knoten aber platzt, ist ein Wachstum von gut einem Prozent in 2013 durchaus möglich", so Fahrenschon anlässlich der Präsentation der Studie "Diagnose Mittelstand 2013" am 06.02.2013 in Berlin.
Fahrenschon machte auf den robusten Zustand des Mittelstandes aufmerksam. Dieser zeige sich bereits in der über Jahre hinweg gestiegenen Eigenkapitalquote. "Mit 19,8 Prozent erreichen die mittelständischen Unternehmen derzeit im Mittel eine Rekord-Eigenkapitalquote. Sie ist das Spiegelbild der guten Ertragslage weiter Teile der Unternehmenslandschaft in Deutschland", so der DSGV-Präsident. Im Bilanzjahr 2011 hätten nur noch 17,2 Prozent der Mittelständler mit einem Verlust abgeschlossen, auch dies sei ein erfreulicher Rekordwert. Diese positive Entwicklung habe sich den Zahlen der Sparkassen zufolge auch in 2012 fortgesetzt.
Nach dem eher schwierigen Schlussquartal des vergangenen Jahres verhielten sich die mittelständischen Unternehmen derzeit eher abwartend, die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage sei "neutral". Außerdem verunsichere die derzeitige Niedrigzinsphase die Unternehmer. Der augenblickliche Attentismus zeige sich zum einen an einer gesteigerten Liquiditätshaltung, die von knapp 40 Prozent der Sparkassen festgestellt und durch die hohen Einlagenbestände in den Instituten bestätigt werde. Zum anderen sei auch die Zahl der Investitionsfinanzierungen derzeit eher konstant. 57 Prozent der Sparkassen können hier keinen Unterschied zu 2011 feststellen.
Dagegen werden von knapp einem Viertel der Sparkassen (22,7 %) verstärkte Rationalisierungsinvestitionen festgestellt. "Offensichtlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass einige Arbeitsplätze durch das in einer Niedrigzinsphase sehr billige Kapital ersetzt werden. Auch dies verdeutlicht, dass niedrige Zinsen für die Wirtschaft auf Dauer durchaus schädliche Wirkungen haben können", so Fahrenschon. Insgesamt rechnen die Sparkassen in 2013 aber mit einer stabilen Beschäftigungslage. Dies ist ein weiterer Indikator für die Robustheit des deutschen Mittelstandes.
"Der Mittelstand steht in den Startlöchern. Es gibt die Bereitschaft zu deutlich mehr Investitionen. Der Schlüssel liegt bei der Politik. Wenn es gelingt, das Vertrauen in die Stabilität des Euro insgesamt weiter zu festigen, wird sich die Konjunktur wieder beleben und Deutschland weiter die Wirtschaftslokomotive des Euroraums bleiben", so Fahrenschon.
Die Studie finden Sie auf der Homepage des DSGV.
Quelle: DSGV