DIHK, Pressemitteilung vom 17.01.2013
Die Bundesregierung hat die Energiewende als Gemeinschaftswerk ausgerufen. Viele Entscheidungen werden aber nach wie vor ad hoc und ohne öffentliche Diskussionen getroffen. Für die Akzeptanz im Mittelstand ist das bedenklich, ist er doch von der Energiewende negativ betroffen. Die Mittelstandsinitiative ist ein erster guter Schritt, um vor allem auch die Kommunikation zwischen Politik und Unternehmen zu verbessern.
Energiewende: Große Skepsis im Mittelstand
Der Mittelstand sieht sich derzeit als Verlierer der Energiewende: Er bewertet die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit laut Energiewende-Barometer des DIHK deutlich negativer als Großunternehmen auf der einen und Kleinunternehmen auf der anderen Seite. Energiekosten wie die EEG-Umlage fallen stark ins Gewicht. An die durch die Energiewende ausgelösten Umbrüche können viele Mittelständler sich nicht so schnell anpassen; die Finanzierung von Innovationen fällt ihnen schwerer. Gleichzeitig stehen viele Unternehmen mit hochspezialisierten Produkten im globalen Wettbewerb und als Zulieferer unter hohem Kostendruck.
Viele Mittelständler sind auf dem Weg, …
Der Mittelstand versucht, die negativen Folgen steigender Energiepreise abzumildern: Top-Priorität hat für vier von fünf Mittelständlern die Steigerung der Energieeffizienz, denn jede eingesparte Kilowattstunde bedeutet bares Geld für die Unternehmenskasse. Die Unternehmen sehen auch den Aufbau einer eigenen Energieversorgung, Lieferantenwechsel und den Abschluss langfristiger Lieferverträge als Wege, um steigenden Energiekosten
Herr zu werden.
…doch welcher ist der richtige?
Viele Mittelständler stellen sich angesichts des Energiewende-Dschungels Fragen wie: Welcher Weg sichert mir den wirtschaftlichen Erfolg? Bringt die Energiewende nur Belastungen oder kann mein Unternehmen davon auch profitieren? Welche Unterstützung kann ich von der Politik erwarten? Mit der Partnerschaft für Klimaschutz, Energieeffizienz und Innovation zwischen Bundesregierung und IHK-Organisation konnten seit 2009 über Betriebsbesuche und Informationsveranstaltungen bereits einige Schilder zur besseren Orientierung am Wegesrand aufgestellt werden. Viele Unternehmen und Betriebe haben darüber hinausgehenden Informations- und Qualifikationsbedarf, um ihre Energieeffizienz zu verbessern und ein strategisches betriebliches Energiemanagement aufzubauen. Die Herausforderung Energiewende verlangt daher nach einem verlässlichen und noch umfassenderen Wegweiser für den Mittelstand.
Die Mittelstandsinitiative als Wegweiser
Die IHK-Organisation trägt deshalb die Mittelstandsinitiative gemeinsam mit dem ZDH und in Zusammenarbeit mit dem Wirtschafts- und Umweltministerium. Sie wird mittelständischen Unternehmen mit fachkundiger Information und Expertise rund um die Energiewende helfen. DIHK und ZDH haben dazu eine gemeinsame Servicestelle eingerichtet zukünftig zahlreiche Informations- und Beratungsangebote. Teil der Initiative ist auch ein direkter Dialog zwischen Politik und Mittelstand über die Chancen und Herausforderungen der Energiewende.
Quelle: DIHK