IWH Halle, Pressemitteilung vom 05.02.2013
Im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands liefen die Geschäfte im Jahr 2012 schleppender als im Jahr zuvor. Die vom IWH regelmäßig befragten Unternehmen signalisierten in den ersten Monaten noch eine Geschäftstätigkeit auf hohem Niveau. Im Jahresverlauf trübte sich die Stimmung jedoch ein, und zum Ende 2012 befand sich die ostdeutsche Industrie auf Talfahrt.
Anders als in den Vorjahren zeigt sich diesmal bei großen Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten die stärkste Abkühlung des Geschäftsklimas. Die Meldungen der Unternehmen zur Ertragslage lassen erkennen, dass 2012 dennoch ein gutes Jahr war. Knapp drei Viertel der Befragten erwirtschafteten Gewinne, im Investitionsgütergewerbe sogar acht von zehn Unternehmen. Nur jedes zehnte Industrieunternehmen war in der Verlustzone.
Wie bereits im Jahr zuvor konnten sich die befragten Unternehmen auch im Jahr 2012 im Schnitt über positive Entwicklungen beim Umsatz freuen. 44 % erzielten mehr Umsatz als 2011, 15 % genauso viel und 41 % weniger. Der Aufwuchs beim Umsatz blieb allerdings sowohl hinter den Werten des Vorjahres als auch hinter den damals für das Jahr 2012 geäußerten Erwartungen zurück.
Für das Jahr 2013 gehen die Unternehmen von einer etwas dynamischeren Umsatzentwicklung aus. 52 % erwarten Zuwächse, 24 % rechnen mit gleich hohen Umsätzen, und ebenfalls 24 % befürchten einen Umsatzrückgang. Etwas positiver als im Durchschnitt sind die Annahmen der Konsumgüterproduzenten. Hier erwarten 58 % der Unternehmen mehr Umsatz als im Jahr 2012 und nur 18 % einen Rückgang.
Die Beschäftigungspläne der Unternehmen sind per Saldo im Plus. 27 % der Befragten wollen im Jahr 2013 Personal einstellen und 60 % ihren Personalbestand halten. Die Exportunternehmen schätzen die Beschäftigungsentwicklung etwas schwächer ein als die Industrieunternehmen insgesamt. Negativer sind auch die Signale aus den Großunternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten. Weniger als die Hälfte gehen davon aus, den Personalbestand halten zu können, aber 33 % rechnen mit einem Abbau von Personal.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des IWH Halle.
Quelle: IWH Halle