BMAS, Pressemitteilung vom 31.01.2013
Im November 2010 erschien der erste Bericht zur Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre. Anknüpfend daran legt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales jetzt den zweiten Fortschrittsreport "Altersgerechte Arbeitswelt" vor. Er widmet sich dem Thema Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsorganisation und bietet zudem aktualisierte statistische Daten zur Beschäftigungssituation Älterer.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen: Ältere Arbeitnehmer bleiben die Gewinner auf dem Arbeitsmarkt der vergangenen Jahre, das zeigt der neue Fortschrittsreport ganz deutlich. Mit steigendem Fachkräftebedarf rücken die gut ausgebildeten älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer weiter in den Fokus der Arbeitgeber. Sie müssen die große Chance nutzen, um die Rahmenbedingungen für längeres Arbeiten zu verbessern. Die Stichworte heißen Arbeitsorganisation, Fortbildung und Gesundheitsförderung. Gerade kleinen und mittelgroßen Betrieben mangelt es noch oft an Wissen und Konzepten. Es gibt aber noch ein anderes Potenzial, das brach liegt: ältere Menschen, die Arbeit suchen. Sie haben es nach wie vor sehr schwer, wieder in Beschäftigung zurückzukommen. Deswegen ist es eine Hauptaufgabe für Politik, Arbeitsvermittlung und Arbeitgeber, die Hürden für einen Wiedereinstieg zu senken. Der Fortschrittsbericht zeigt, dass sich die ehemals skeptische Einstellung der Arbeitgeber gegenüber älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dreht. Sie sind wertvolle und hoch motivierte Fachkräfte, die enormes Wissen und Erfahrung an die jüngere Belegschaft weitergeben. Lebenserfahrung kann man eben nicht googeln.
Der zweite Fortschrittsreport "Altersgerechte Arbeitswelt" zeigt:
- Es gibt es noch erhebliches Potenzial für eine alters- und alternsgerechten Arbeitsgestaltung in den Betrieben. Bewusste Anstrengungen bei der Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsorganisation sind Voraussetzung, um Ältere länger motiviert in Beschäftigung zu halten.
- Ältere werden für den Arbeitsmarkt immer wichtiger: Seit 2005 ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Altersgruppe 55 bis 64 Jahre um fast 1,8 Millionen gestiegen.
- Die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen hat seit 2000 jedes Jahr zugenommen. In der Altersgruppe 60 bis 64 Jahre hat sich dieser Wert seit 2000 mehr als verdoppelt, bei den Frauen in dieser Altersgruppe sogar verdreifacht.
- Die großen Fortschritte der Arbeitsmarktbeteiligung Älterer sind mit deutlichen Veränderungen der Arbeitsgestaltung für Ältere einhergegangen.
Den Fortschrittsreport finden Sie auf der Homepage des BMAS.
Quelle: BMAS